Äpfel: Prinz Albrecht von Preussen

Erkennungsmerkmale nach Richard Dahlem

Synonyme
Albrechtapfel, Prinz Albrecht, Albrechtovo
> Erkennungsmerkmale >
- Deckfarbe ins Violette hineingehend
- Schale duftend
- Kelch offen, Kelchblätter krönchenförmig, am Grunde getrennt
- sehr tiefe Stielgrube, braun-oliv schuppig strahlig berostet
- breit trichterförmige Kelchhöhle
- viele Kerne mit seitlicher Nase
Fruchteigenschaften, außen
mittelgroß, regelmäßig flachrund, Kelch meist offen, Kelchgrube tief, leicht faltig, Stiel kurz, Stielgrube tief, stark berostet, Schale derb, glatt, leicht fettig, feine Schalenpunkte, etwas druckempfindlich, Grundfarbe hellgelb, Deckfarbe trüb rot, flächig oder dicht gestreift
Fruchteigenschaften, innen
Fruchtfleisch grünlichweiß, mittelfest, feinzellig, saftig, süßsäuerlich, schwaches Aroma
Erntereife Beginn
ab Mitte September
Genussreife Beginn
Dezember
Haltbarkeit Ende
Dezember (November-Februar?)
Verwendung
Tafelobst, Backen, Trocknen, Kochen, Saft, Wein, Brennerei
Ertragsverhalten
früh, regelmäßig und hoch
Großklima
Höhenlagen, frosthart, auch raue Lagen
Kleinklima
sehr geringe Ansprüche
Bodenverhältnisse
geringe Ansprüche auchschwere Böden, nicht trocken
Krankheiten, Schädlinge
sehr gering anfällig, nur in Tallagen Schorf und Mehltau, wenig anfällig für Krebs, Fruchtfäule
Blühverhalten
guter Pollenspender, Selbstbefruchtung!, frosthart
Blütezeit
mittelfrüh
Wuchsverhalten
mittelstark (stark-schwach)
Anbauform, Schnitt, Pflege
extensiv, Topfobst, Kleingarten
Ursprung, Züchter, Verbreitung
1865 Kamenz, Sämling von 'Kaiser Alexander'
Literatur
PetzoldÄpfel1985x, MühlÄpfel2004x, MühlÄpfel2007, MühlÄpfel1995, FischerFarbatlas1995x, KreuzerObst1997, Buchter1993, FriedrichObstbau1980, Bartha-PichlerBGZRosenapfel2005, GesPomoBayern2007

Merkmale

Häufigkeit
allgemein verbreitet
Erntereife (Datum)
mittel - E. Sep., früh bis mittel - M. Sep.
Größe der Frucht
groß, mittel bis groß, mittel
Form der Frucht
abgeplattet kugelförmig, abgeplattet
Symmetrie der Frucht
symmetrisch
Höcker um den Kelch
fehlend
Tiefe der Kelchgrube
tief
Breite der Kelchgrube
breit
Tiefe der Stielgrube
tief
Grundfarbe
grüngelb, weißlich-gelb
Deckfarbenanteil
mittel (bis 1/2), gering (bis 1/4)
Deckfarbe
violett, dunkelrot, rot
Ausprägung der Deckfarbe
gestreift, flächig/kompakt
Berostung im Bereich der Stielgrube
stark (bis 3/4)
Länge des Stiels
von sehr kurz (<15 mm) / Ref.: 'Königlicher Kurzstiel'mm bis lang (25-29 mm)mm
Dicke des Stiels
mittel / Ref.: 'Golfparmäne'
Öffnung des Kelches
offen
Form der Kelchhöhle
trichterförmig mit durchgehender Röhre
Anzahl entwickelter Kerne pro Frucht
viele (11-15)
Form der Kerne
Kelchblattform
am Grund getrennt
Stand der Kelchblätter
aufrecht
Schalengeruch
mittelstarker Geruch, starker Geruch
Druckfestigkeit
mittelfest
Haltbarkeit
kurz haltbar: bis 3 Monate
Fruchtform vereinfacht
breit
Grundfarbe vereinfacht
hellgelb
Deckfarben-Anteil vereinfacht
rotbunter Apfel
Reifezeit vereinfacht
Winterapfel, Herbstapfel
Fruchtgröße vereinfacht
groß, mittelgroß
Deckfarben-Form vereinfacht
verwaschen o. marmoriert, gestreift o. geflammt

Literatur

  1. Mühl, Franz : Alte und neue Apfelsorten , Obst- und Gartenbauverlag, München 2004
  2. Mühl. Franz: Alte und neue Apfelsorten, Obst- und Gartenbauverlag München 2007
  3. Mühl, Franz: Alte und neue Birnensorten, Obst- und Gartenbauverlag, München 1995
  4. Gesellschaft für Pomologie und Obstsortenerhaltung Bayern: Apfel- und Birnensorten Europas - Vorgestellt auf der EUROPOM 2005 in München, Obst- und Gartenbauverlag, München 2007
  5. Petzold, Herbert: Apfelsorten, Neumann-Neudamm, Leipzig - Radebeul 1985
  6. Der Obstbau, Neumann-Neudamm, Leipzig - Radebeul 1980
  7. Hartmann, Walter / Fritz, Eckart: Farbatlas Alte Obstsorten, Ulmer-Verlag, Stuttgart 2008
  8. Fischer Manfred: Farbatlas Obstsorten, Ulmer Verlag, Stuttgart 1995
  9. Kreuzer, Johannes (Berab. u. Erg.: Siegfried Stein): Kreuzers Gartenpflanzen-Lexikon 3 - Beerenobst Kernobst Steinobst Schalenobst, Thalacker Medien, Braunschweig 1997
  10. Norddeutschlands Apfelsorten
  11. Buchter-Weisbrodt, Helga: Obst - Die besten Sorten für den Garten, Ulmer Verlag, Stuttgart 1993
  12. Obstatlas der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam - Ein pomologischer Führer 2012
  13. Cordes, John-Hermann und Sommer, Niels: Obstgehölze, avBuch, Wien 2006
  14. Bartha-Pichler / Brunner / Gersbach / Zuber: Rosenapfel und Goldparmäne, AT Verlag 2005
  15. Koloc, Rudolf: Wir zeigen weitere Apfelsorten und werten deren Eigenschaften, Neumann Verlag, Radebeul 1969

Diskussion

Rolf M.am 29.09.2016 um 16:41
Aufgrund der kurzen Stiele hängen die Äpfel der Sorte Prinz Albrecht oft wie in Trauben dicht beieinander. Oft werden einzelne Äpfel am Baum faul und fangen an zu schimmeln. Ich nehme an, dass dies durch die mangelnde Luftzirkulkation ausgelöst wird. Es wäre vielleicht vorteilhaft, vorher auszudünnen, aber aufgrund der Fruchtbarkeit auch ziemlich arbeitsintensiv.
Früchte, die voll besonnt werden, schmecken süß und gut, aber es wachsen auch viele nicht schmackhafte Exemplare im inneren der Baumkrone.